Publikation
Der Bausachverständige
Veröffentlicht
1/2014
Autor
Dr.-Ing. Gerd Geburtig
Immer häufiger finden heutzutage Wärmedämmverbundsysteme als abschließende Fassadensicht Verwendung, damit die zeitgemäßen Anforderungen an die Hüllflächen von Gebäuden eingehalten werden können. Neben nichtbrennbaren Systemen haben sich aus Kostengründen in Deutschland zunehmend auch schwerentflammbare in der Praxis durchgesetzt. Im Zusammenhang mit dem Einsatz von schwerentflammbaren Wärmedämmverbundsystemen ist es jedoch wiederholt zu schweren Brandereignissen gekommen. Fraglich ist allerdings, ob deswegen vom Einsatz solcher Systeme aus Gründen des Brandschutzes generell abzuraten ist, oder ob es sich um Brandereignisse mit spezifischen Ursachen handelt, die einer Einzelfallbetrachtung bedürfen. Der Beitrag geht dabei, ausgehend von den grundlegenden bauordnungsrechtlichen Anforderungen an Fassaden und den zu verwendenden Dämmsystemen bei Standardgebäuden und Sonderbauten, sowohl auf die notwendigen Erfordernisse des Brandschutzes als auch auf übertriebene Reaktionen - insbesondere in den Medien - ein. Außerdem wird ein Vergleich zwischen Regelungen des Brandschutzes in der Bundesrepublik, in Österreich und in der Schweiz vorgenommen. Ausschließlich möge der Beitrag dazu beitragen, das Thema angemessen und sachlich zu beurteilen.